Man(n) fragt sich: Welche Brille passt am besten zu meiner Frisur?

Die einen tragen sie akkurat gescheitelt, die anderen leicht verwuschelt, wieder andere setzen auf die angesagte Mittellänge: Unsere Haare sind – wie die Brille auch – ein entscheidendes Detail unseres Looks. Doch welche Brille passt am besten zu meiner Frisur? Muss auch an den Bart bei der Auswahl der idealen Korrektions- und Sonnenbrille gedacht werden? Und welche Rolle spielt meine Gesichtsform für den richtigen Haircut? Gemeinsam mit Stilexpertin Petra Waldminghaus erklären wir Brillenträgern, wie sie ein Modell finden, das perfekt zu ihnen passt. 

Beim Fassonschnitt ist das Deckhaar länger, die Seiten- sowie Nackenpartie dafür kürzer geschnitten. Durch den fließenden Übergang zum Deckhaar liegt das Gesicht frei. Damit steht der richtigen Brille nichts im Weg und nahezu jedes Modell eignet sich – egal ob aus Acetat, Edelstahl oder Titan, ob schmal oder dickrandig, dunkel oder hell, rund, oval, eckig, geometrisch, Panto oder Aviator. Petra Waldminghaus: „Wenn die Haare komplett aus dem Gesicht gekämmt sind oder viel vom Gesicht zu sehen ist, können auch etwas größere, präsentere Brillen getragen werden.“ Um ein harmonisches Ergebnis zu erzielen, sollten Sie neben der Frisur auch ihre Augenbrauen- und Gesichtsform, Haar- und Augenfarbe sowie ihren Farb- und Stiltyp beachten. Unser Styling-Ratgeber Brille liefert Ihnen dazu alle wichtigen Informationen. 

Einer der größten Frisurentrends 2022 sind Männer-Cuts mit Pony, die ihren Ursprung im Britpop der 90er-Jahre haben. Das prägnanteste Detail: Die Haare fallen über die Augenbrauen. Petra Waldminghaus: „Beim Tragen eines Ponys ist nicht viel sichtbare Gesichtsfläche übrig. Fällt der Pony bis zur oder über die Augenbraue, ist eine Brille mit dickem, massivem Rahmen viel zu viel.
Hier wären Kontaktlinsen oder rahmenlose, dezente Brillen die bessere Alternative.“ Wenn Sie trotzdem Pony tragen möchten, sollte dieser richtig getrimmt sein: „Grundsätzlich lohnt es sich, den Pony nicht so kompakt zu schneiden. Etwas schräg getragen oder so geschnitten, dass man noch etwas von den Augenbrauen sieht, macht er die Frisur gleich ein ganzes Stück brillentauglicher.“ Hier sind vor allem ultraschmale oder transparente Rahmen sowie Halbrandfassungen optimal. Verzichten sollte man(n) mit Pony-Frisur auf jeden Fall auf massive, dunkle und zu auffällige Brillen, z. B. mit dekorativen Elementen. 

Mit Bro-Flow-Frisuren werden halblange, durchgestufte Haare bezeichnet mit nach hinten gestyltem Ansatz. Prominente Fans davon sind z. B. die Hollywood-Schauspieler Bradley Cooper und Keanu Reeves. Petra Waldminghaus erklärt: „Lange Haare sind nicht gleich lange Haare. Lockig, glatt, ins Gesicht fallend, aus dem Gesicht gekämmt – all das hat Einfluss auf die optische Fülle des Gesichts und dadurch wiederum auf die passende Brille.“ Aufgrund der locker nach hinten fallenden Haare mit gestylter Welle wirkt das Gesicht zwangsläufig länger. Eine hohe Stirn verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Um dem entgegenzusteuern, eignen sich markante, ausgefallene und kontrastreiche Brillenfassungen mit Vollrand und/oder großen Gläsern, die das Gesicht optisch verkürzen. „Sobald die Haare jedoch ins Gesicht gekämmt getragen werden, wirkt es kleiner und schmaler. Dann kann eine Fassung aus massivem Acetat zu stark wirken und Oversize-Formen zu viel vom Gesicht wegnehmen.“ Die optimale Lösung ist hier eine Zweitbrille. Denn egal, ob Sie Lust haben, Ihre Haare im oder eher aus dem Gesicht zu tragen: Das zur Frisur passende Accessoire ist immer griffbereit. 

Es gibt eine einfache Stilregel: Je mehr Haare im Gesicht, desto dünner sollte die Fassung sein. Der Bart für sich ist bereits ein auffälliges Accessoire, dem eine dominante Brille nicht die Show stehlen sollte. Gleichgewicht ist hier das Stichwort. Petra Waldminghaus: „Ein Vollbart verkleinert die Gesichtsfläche, deshalb ist eine komplett umrandete Brille oft zu viel.“ Besser sind Brillen mit starker oberer Linie sowie die Browline-Fassungen. Damit entsteht genügend Raum zwischen Bart und Brille und das Gesicht bekommt mehr Sichtbarkeit. 

Wer einen Oberlippen- oder einen Dreitagebart trägt, ist in der Wahl seiner Brille freier. Diese sollte einzig mit der Gesichtsform in Einklang stehen. Ob eine helle oder eine dunklere Fassung für Sie von Vorteil ist, hat mit der Dichte und der Farbe des Bartes zu tun. Ein heller oder weniger dichter Bart verträgt etwas dunklere Fassungen als die Bart- oder Haarfarbe sehr gut. Mit einem braunen oder schwarzen Bart kann man dunkle bis schwarze Brillenfarben tragen. Hier gilt es einzig auf harmonische Proportionen von Brille und Bart zu achten. Dabei warnt Petra Waldminghaus: „Eine dicke, dunkle Brille zum Vollbart ist in der Regel zu viel und geht vielleicht bei extravaganten Brille-Bart-Trägern, die auch die Ausstrahlung dazu haben. Aber bei vielen anderen ist das Gesicht dann so voll, dass man die Persönlichkeit und die Augen gar nicht mehr richtig wahrnimmt.“