Die Trendfrisuren 2016 und welche Brillen dazu passen
Pony-Frisuren, rote Mähnen, Bobs, Undone-Looks, Kurzhaarschnitte – Bei den Trendfrisuren 2016 ist nichts unmöglich. Bei den passenden Brillen jedoch ist es besser auf das Detail zu achten. Frisur und Brillenfassung sollten eine Einheit ergeben, welche die individuelle Schönheit erst richtig zur Geltung bringt. Wir zeigen Brillen, die zu den Trendfrisuren 2016 passen. Dabei spielen Farbe, Muster und Brillenrahmen eine entscheidende Rolle.
Petra Waldminghaus, Geschäftsführerin des Beraternetzwerkes CorporateColor, ist seit 17 Jahren Expertin in Sachen Image und Auftritt. Ob Führungskraft, Politiker, Person des öffentlichen Lebens, Unternehmer in der Optikbranche oder Privatperson; jedem kann sie helfen, seine individuelle und persönliche Wirkung auf überzeugende Weise zu verbessern. Zusätzlich hat Petra Waldminghaus zusammen mit Kerstin Kruschinski das Buch „Lebensgefühl Brille“ geschrieben und kennt sich bestens im Bereich Brillenstyling aus.
Wir haben uns mit Petra Waldminghaus unterhalten.
1) Liebe Frau Waldminghaus, Sie sind Expertin für Wirkung, was genau kann man sich darunter vorstellen?
Als Typ- und Imageberaterin schaue ich mir den Menschen als Ganzes an. Denn jeder Einzelne ist individuell geprägt: Durch Optik, Persönlichkeit und Beruf, aber auch durch seine persönlichen Werte, durch Gestik und Mimik, Körperbau und Proportionen und viele weitere Faktoren. Die Verbindung von äußeren Merkmalen und individueller Ausstrahlung der Persönlichkeit ergibt die Wirkung eines Menschen. Als Expertin für Wirkung weiß ich, wie diese noch optimiert werden kann. Dabei ist es mir immer sehr wichtig die Echtheit des Menschen zu bewahren. Er soll nicht „verkleidet“ wirken, sondern authentisch.
2) Sie sind Mitautorin des Fachbuches „Lebensgefühl Brille“. In welchem Maße bestimmt eine Brille das Lebensgefühl?
In ganz bedeutendem Maße. Die Brille ist nämlich nicht allein dazu gut, besser zu sehen, sondern auch besonders gut auszusehen. Im Leben einer Person mit Sehproblemen spielt das Thema Brille eine wichtige Rolle. Mit Brille kann ich mich inszenieren, mein Outfit komplettieren, meinem Gesicht neue Akzente verleihen und meine Außenwirkung verstärken. Gelingt dies, fühle ich mich mit Brille rundum wohl.
3) Inwieweit ist eine Brille typ- und imagebildend?
In sehr hohem Maße und deshalb auch Accessoire Nr. 1 für jeden Brillenträger. Begegnet man einem Menschen, so sieht man ihm in der Regel zuerst ins Gesicht. Damit gehört die Brille zum ersten Eindruck den wir bei anderen hinterlassen. Bin ich ein softer Mensch und wünsche mir mehr Durchsetzungsvermögen, ist ein Brillenmodell, das mich härter erscheinen lässt ideal. Habe ich eine eher distanzierte Wirkung und will nahbarer erscheinen, gibt es auch dafür die richtige Brille. Auch können ungünstige Gesichtsproportionen kaschiert oder ausbalanciert werden. Es macht immer Sinn, mehrere Brillen sein Eigen nennen zu können. So haben wir die Möglichkeit, je nach Anlass unseren gewünschten Eindruck zu verändern oder zu verstärken.
4) Bekanntlich sind viele Faktoren bei der Wahl einer Brille ausschlaggebend. Hauttyp, Augenfarbe, Gesichtsform, Kleidungsstil. Wie sieht es mit der Frisur aus?
Wie gesagt, sehe ich mir immer den Menschen als Ganzes an. Dazu gehört selbstverständlich auch die Frisur. In Verbindung mit einer Brille kann hier viel falsch gemacht werden. Manchmal ist es nur eine Kleinigkeit, die geändert werden muss um die Harmonie zwischen Frisur und Brille herzustellen. Wie zum Beispiel das Kürzen eines Ponys. Manchmal hat man aber auch zur falschen Brille gegriffen. Deshalb ist es vor dem Brillenkauf wichtig, sich ausführlich von einem geschulten Optiker beraten zu lassen. Ist die Brille schon vorhanden, so sollte besser die Frisur geändert werden und nicht die Brille. Das spart viel Geld.
5) Als Brillenexpertin haben Sie bereits zahlreiche Optiker beraten und weitergebildet. Welche Inhalte haben Ihre Beratungen und wird auch das Thema „Brille und Frisur“ diskutiert?
Stil, Stiltypen, Farbe, Gesichtsproportionen und eine optimale Beratung beim Verkaufsgespräch sind zentrale Themen meiner Schulungen. Wie kann ich beim Thema „Farbe“ kalt/warm Kontraste rausfiltern? Wo liegt der breiteste Punkt im Gesicht? Wie sieht es mit der Gesichtslänge, der Nase und dem Nasenrücken aus? Wie erkläre ich einem Kunden, dass seine bestehende Brille nicht zu ihm passt? Wie vermittele ich dem Kunden, die Parameter auf die er bei der Brillenwahl achten soll? Wie schaffe ich es, seine Eigenwahrnehmung zu schulen? Dies sind nur einige wenige Thematiken, die erarbeitet werden. Die Frage „Welche Brille passt zu welcher Frisur?“ ist selbstverständlich auch Beratungsbestandteil.
Trendfrisur 2016: Rote Haare
Rotbraun, Rotblond, Kastanienrot oder Kupferfarben, von verführerisch über frech bis hin zu geheimnisvoll – 2016 sehen wir Rot. Frauen mit feuriger Mähne fallen auf. Aber welche Brillen passen zur leuchtenden Trendfrisur 2016?
Welche Farben setzen zu roten Haaren Akzente und welche harmonieren sanft? Elegant wirken Fassungen in Weiß, Creme, Beige, Vanille, zartem Grün und helle Graunuancen. Auch kräftigere Farbtöne wie Grün, Gelb oder Blau lassen sich sehr gut mit roten Haaren kombinieren. Die Ausstrahlung dieser Farben ist modern und extravagant – und erfordert deshalb auch ein bisschen Mut.
Aber eine pauschale Antwort gibt es letztendlich nicht. Was dem einen mit roten Haaren super steht, passt nicht unbedingt auch zum nächsten. Entscheidend sind auch der persönliche Stil und die subjektive Farbwahrnehmung.
Unser Experten-Tipp von Petra Waldminghaus:
Handelt es sich um einen extravaganten Typ, kann eine ausgefallene Form, eine schrille Farbe, ein auffallendes Muster oder ein Modell mit kompakter, schwarzer Brillenfassung sehr reizvoll sein. Bei einem kühlen Menschen mit rotem Haar schafft Havanna eine spannende Verbindung des Teints mit der gegensätzlichen, warmen Haarfarbe. Die Kombination von Rot und Grün wiederum setzt spannende Akzente. Wer grün-blaue Augen hat, ist mit einem Petrolton gut beraten. Rot oder Lila zu roten Haaren können die wenigsten tragen: Es ist selten, dass der Farbton der Haare genau dem Ton der Brille entspricht. Oft beißen sich die Farben. Außerdem zu beachten: Sind die Haare rot gefärbt sollte man nicht vom gefärbten Ton ausgehen. Besser geeignet ist der Naturhaarton, der sich auch in den Augenbrauen wiederfindet.
Weiterhin spielt die Hautfarbe eine wichtige Rolle. „Echte“ Rothaarige haben wegen ihrer hellen Haut meistens einen elfenhaften Auftritt. Den würde eine Brille mit schwerem Rahmen einfach „erschlagen“.
Trendfrisur 2016: Der Undone-Look
Schnell und unkompliziert – Der lässige Undone-Look gehört seit drei Jahren zu den populärsten Trendfrisuren. Selbst Stars lieben die zerzausten, pfiffig- frechen Frisuren, die auch an Bad Hair Days eine praktische Lösung sind.
Sind Sie der extravagante Typ und tragen die Frisur als wilde, ungebändigte Mähne? Dann kann eine ausgefallende oder auffällige Brille Ihren Typ unterstreichen und auch der Frisur eine zusätzliche Portion Energie verpassen. Eine dezente Brille kann aber ebenfalls eine gute Wahl sein. Sie bringt Ruhe und Harmonie ins Gesamtbild.
Beim natürlichen Typ unterstreicht eine unaufdringliche Brille den distinguierten Look, eine akzentuierende Brille hingegen sorgt für Schwung und einen interessanten Twist.
Unser Experten-Tipp von Petra Waldminghaus:
Die richtige Brille zur Undone-Trendfrisur ist Typsache. Persönliche Komponenten spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Sind Sie der natürliche Typ der eine unkomplizierte Frisur schätzt oder der Typ der gerne auffällt und die Wuschelfrisur als Statement Ihres leidenschaftlichen Charakters nutzt? Fragen, die bei der Wahl der richtigen Brille sehr hilfreich sein können. Auch immer gut: Den Optiker oder einen Stylingberater bei der Entscheidung mit einbeziehen. Die Meinung einer unabhängigen Person kann manchmal für einen neuen Blickwinkel sorgen.
Trendfrisur 2016: Kurzhaarfrisuren und Hochsteckfrisuren
Kurzhaarfrisuren können jugendlich, modern und charakterstark wirken. Deshalb gehören auch sie zu den Trendfrisuren 2016. Auf internationalen Runway-Shows sind Kurzhaar-Looks schon lange angesagt. Und auch „Germany’s next Topmodel“ Gewinnerin Kim Laura Hnizdo punktete 2016 mit dem topaktuellen Haarschnitt. Da ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Frauen ihr Haar kurz tragen und damit blendend aussehen.
Doch welche Brillenformen schmeicheln besonders kurzen Haaren? Lässt die Frisur das gesamte Gesicht frei, kann man gerne etwas experimentierfreudiger sein: Ausdrucksstarke Kunststoff-Vollrandfassungen wirken überzeugend. Sportliche Fassungen aus Metall können auch reizvoll sein. Und wer es ganz puristisch mag, kann zu randlosen Modellen greifen. Die Kombination aus einer Hochsteckfrisur und einer dunklen Nerd-Brille oder einem John Lennon Modell wirkt dagegen oft streng und nicht immer ideal. Probieren Sie sich aus!
Experten-Tipp von Petra Waldminghaus:
Bei Kurzhaar- oder Hochsteckfrisuren gelten verschiedene Parameter. Zum Beispiel, wie viel Länge zwischen Haaransatz und Augenbrauen liegt: Eine Kurzhaarfrisur mit Seitenscheitel lässt die Stirn größtenteils frei, eine Kurzhaarfrisur mit Pony verdeckt die Stirn. Das muss bei der Brillenwahl berücksichtigt werden.
In der Regel ist aber bei Kurzhaarfrisuren mehr sichtbare Gesichtsfläche vorhanden als bei Langhaarfrisuren, so dass auch ein markanteres Modell gewählt werden kann. Zu beachten ist aber unbedingt, dass die Fassung nicht zu breit ist. Bei längeren Haaren fällt so etwas nicht auf, da sie durch die Seitenpartien abgedeckt wird. Bei kurzen Haaren aber sticht der Fehler sofort ins Auge.
Ein weiterer Gedanke gilt dem Anlass, zu dem die Brille getragen werden soll. Die Hochsteckfrisur zum Abendkleid erfordert eine andere Brille als der lässige Dutt, wenn es zum Sport geht.
Trendfrisur 2016: Pony Frisuren
Auch der Pony-Look hat sich bewährt. Glatt geföhnt, leicht gewellt oder durchgestuft, schwarz gefärbt oder in natur – wer bei den Trendfrisuren 2016 auf Pony setzt, hat alles richtig gemacht. Den Pony kann man mit ziemlich allen Frisuren kombinieren. Ob lange Haare, Undone-Frisur oder Kurzhaarschnitt – der Pony macht aus jeder Frisur etwas Besonderes.
Wichtig bei der modernen Trendfrisur ist jedoch die Gesichtsform. Für die kurze Stirn eignet sich der Pony eher weniger. Das Gesicht wirkt dadurch eingeengt und der Pony erdrückt es regelrecht. Daher sollten Brillenträgerinnen unbedingt auf die Gesichtsform, speziell die Gesichtslänge, Rücksicht nehmen.
Experten-Tipp von Petra Waldminghaus:
Brillenträgerinnen sollten auch beachten wie tief ein Pony sitzt. Wenn zwischen Pony und Brillenrahmen kein Platz mehr ist, sind Brillen mit schweren, dunklen Rahmen nicht geeignet. Zu wenig Gesichtsfläche und zu viele Unterteilungen verstecken das Gesicht. Zumindest der untere Teil der Brillenfassung sollte dann leicht, schmal oder Rahmenlos sein. Optimal sind auch komplett transparente Brillenfassungen.
Trendfrisur 2016: Bob Frisuren
Der Bob – oder Pagenkopf – ist ein Klassiker und da er sehr wandlungsfähig ist, auch eine der Trendfrisuren 2016.
Farbige oder extravagante Brillenfassungen peppen die Trendfrisur auf. Brillen mit schwarzer Fassung oder schweren Acetat- oder Kunststofffassungen strahlen Selbstbewusstsein aus. Probieren Sie sich aus! Rund, eckig, oval, mit Rand oder ohne, filigran oder akzentvoll! Um die Qual der Wahl zu erleichtern, kann Ihnen ein erfahrener Optiker beratend zur Seite stehen.
Letztendlich sollten aber Sie entscheiden, ob das ausgewählte Brillenmodell Ihrem Typ als Bob-Trägerin entspricht und Sie sich damit wohlfühlen. Fazit: Frisur, Stiltyp und Brille – die Trilogie muss stimmig sein.
Experten-Tipp von Petra Waldminghaus:
Bei der Wahl einer neuen Brillenfassung sollte die Länge des Bobs in Betracht gezogen werden. Ein Bob mit längeren Seitenpartien streckt das Gesicht optisch. Verkürzend wirken dagegen der fransig geschnittene, ins Gesicht gezogene Bob sowie der stirnverdeckende Pony.
Bei der Entscheidung wie groß, massiv und auffällig die Fassung sein sollte kommt es auch hier wieder auf die sichtbare Gesichtsfläche an. Je mehr Gesicht – umso auffälliger darf die Fassung sein.
Letztendlich sollte man sich beim Optiker Zeit lassen, sich einfach ausprobieren und vor dem Kauf eine Nacht darüber schlafen.
Frau Waldminghaus, können Sie uns abschließend noch sagen, welche Faustregel beim Thema „Brille und Frisur“ gilt?
Die meisten Menschen schauen darauf, ob ihnen die Brille gefällt oder nicht. Nur wenige achten auf die Wirkung der Fassung.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen ist es ratsam, viel auszuprobieren und zu vergleichen. Das geht am besten mit einem großen Spiegel, vor dem man auch die Fernwahrnehmung testen kann. Übrigens einer der Gründe, warum jeder Augenoptiker einen Ganzkörperspiegel besitzen sollte.
Liebe Frau Waldminghaus, wir danken Ihnen für dieses sehr interessante und aufschlussreiche Gespräch!
Unser Buchtipp
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