Brillenfassungen: Welches Material ist das Richtige?
Kunststoff, Metall, Naturhorn oder Holz: Brillenfassungen können aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen. Neben Stabilität, Gewicht, Flexibilität und Preis bestimmt das Material der Brille auch Ihren Look. Hier erfahren Sie, worauf zu achten ist.
Fassungsmaterial: 3 Kategorien und Milliarden Varianten
Die Palette der Materialien für Brillenfassungen ist riesig. Trotzdem lassen sie sich in drei Klassen einteilen: Metallbrillen, Kunststofffassungen und Brillen aus natürlichen Materialien.
Brillenfassungen aus Metall
Da Edelstahl sehr gute Eigenschaften für die Brillenherstellung aufweist, wird es oft als Grundmaterial für Brillenfassungen verwendet: Es ist robust, korrosionsbeständig und flexibel. Für die unterschiedlichsten Farben und Schattierungen sorgen verschiedene Legierungen – zum Beispiel aus dunkelgrauem Ruthenium, silbrig glänzendem Palladium oder Beschichtungen wie IP oder PVD.
Ein gefragtes Material für Brillenfassungen ist auch Titan, das früher hauptsächlich in der Raumfahrt eingesetzt wurde. Brillen aus diesem Material sind bequem zu tragen, den gegenüber anderen Brillen haben sie bis zu 50 Prozent weniger Gewicht. Das beständige Metall ist sehr stabil und kann somit ebenfalls zu sehr dünnen, eleganten Brillenfassungen verarbeitet werden. Allerdings ist es wertvoll und seine Verarbeitung ziemlich aufwändig. Selbsterklärend haben Titanfassungen dann meist einen entsprechenden Preis.
Für wen eignen sich Brillenfassungen aus Metall?
Metallfassungen können aufgrund ihrer Belastbarkeit sehr fein und dünn gefertigt werden. Daher bieten sich fließende Formen und verspielte Bügellösungen geradezu an, die vor allem dem feminin-romantischen Stil-Typ gefallen. Doch auch der klassische Stil-Typ profitiert von Brillenfassungen aus Metall – vor allem von Modellen mit sachlicher Linienführung und neutralen, kühlen Farbschattierungen. Soll die Brille dem sportlichen Stil-Typ stehen, empfehlen sich matte Metallfassungen aus Stahl oder in patinierter Optik – nur golden glänzen sollten sie dann nicht unbedingt.
Brillenfassungen aus Kunststoff
Kunststofffassungen bestechen durch ihre Leichtigkeit, ein sehr angenehmes Tragegefühl und vor allem durch die schier unbegrenzten Gestaltungsmöglichkeiten. Ob transparent, knallbunt, gemustert, mit Farbverläufen, -schichten oder einfallsreichen Details – der Fantasie setzen sie keine Grenzen. Dabei ist das Trendmaterial Zelluloseacetat sehr häufig anzutreffen. Es ist leicht, angenehm zu tragen und sehr hautverträglich. Noch dazu bietet die Herstellung unglaublich viele Varianten in der Ausführung.
Sehr feine Kunststoffbrillen sind oft aus vollsynthetischem Polyamid. Es ist etwas schlechter zu verarbeiten als Acetat, dafür aber so reißfest, dass aus ihm auch sehr schmale Fassungen hergestellt werden können. Optyl wird nicht so häufig verwendet, obwohl es noch widerstandsfähiger und kratzfester als Acetat ist. Zudem ist es ca. 20 Prozent leichter als alle anderen Brillenkunststoffe und kommt ohne die üblichen Weichmacher aus.
Für wen eignen sich Brillenfassungen aus Kunststoff?
Trendbewusste, wie der extravagante Stil-Typ ,wissen die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten zu schätzen. Intensive Farben, schimmernde Verläufe oder kristalline Strukturen schaffen spannende Kontraste. Intarsien, Muster, filigrane Durchbrüche und Schmuckelemente sorgen dafür, dass auch extravagante Wünsche erfüllt werden. Aufgrund der immensen Vielfalt der Umsetzungsmöglichkeiten werden hier ebenso der romantische Stil-Typ, der klassische Stil-Typ und der sportliche Stil-Typ fündig.
Brillenfassungen aus Naturmaterial
Immer trendiger werden innovative Brillenfassungen aus Naturmaterial wie Holz, Horn, Leder, Papier oder sogar Stein. Wer dabei an dicke, plumpe Nasenfahrräder denkt, liegt falsch. Neue Herstellungsverfahren ermöglichen fließende, schmale Fassungen, feine Verarbeitung, moderne Formen und spannende Materialkombinationen. Das Besondere daran: Die Unterschiede in der Maserung und die charakteristischen Eigenschaften des Materials machen jede Brille zu einem Unikat.
Für die aufwändigen Hornbrillen werden nach wie vor hauptsächlich die Hörner bestimmter asiatischer und afrikanischer Wasserbüffeln verwendet, die nicht dem Artenschutz unterliegen. Die Oberfläche kann dabei seidenmatt schimmern oder auf Hochglanz poliert sein. Dank des natürlichen Stoffes sind Hornbrillen gut verträglich für die Haut. Vor der Sauna oder aufgeheizten Autos im Sommer sollte man sie besser schützen! Hohe Temperaturen und starke Feuchtigkeit verträgt das Material nicht so gut.
Neue Herstellungstechniken machen auch schöne und bequeme Holzbrillen in einer breiten Farbpalette möglich. Wichtig sind die Scharniere und eine Verlglasungstechnik, die die Gläser spannungsfrei in der Fassung hält. Brillenmanufakturen bieten außerdem oft die Möglichkeit, die Holzbrillen nach individuellen Wünschen anzupassen. Damit jedoch noch nicht genug, Brillen sind auch mit Beschichtungen aus Papier, Leder oder Stoff erhältlich. Eine spannende Bereicherung für das Brillensortiment. Trendbewusste können damit ganz klar punkten.
Brillenfassungen für Sportler
Besondere Anforderungen an Konstruktion und Material stellen Sportbrillen. Sie dürfen bei Stürzen oder beim Aufprall von Bällen nicht brechen oder splittern. Der Sitz sollte fest und bequem sein. Die Form muss sich dem Kopf und Bewegung anpassen. So unterschiedlich die Anforderungen der Sportarten, so unterschiedlich zeigen sich auch die jeweiligen Brillenausführungen.
Metallfassungen sind übrigens nicht für Sportler geeignet, da die Verletzungsgefahr bei diesen Modellen höher ist. Zudem sollten Extremsportler und Abenteurer ihre Acetat-Brille nicht auf Reisen in Regionen mit arktischer Kälte mitnehmen. Das Material kann bei tiefen Temperaturen nämlich brechen – auch heiße Wüstentage sind nicht unbedingt das beste Klima. Acetat verformt sich bei sehr hohen Temperaturen.
Beim Kuratorium Gutes Sehen finden Sie noch mehr Informationen zum Thema Sportbrillen.
Autorin: Kerstin Kruschinski