Der Berg ruft – Brillen für den Wintersport

Wintersportbrillen

Bild: ASIS

Wenn der Skiurlaub gebucht ist und die ersten Schneeflocken Winterspaß versprechen, ist das die beste Gelegenheit, über den Ersatz der zerkratzten Wintersportbrille nachzudenken. Aber welche ist die richtige Brille für den Wintersport? Die Auswahl ist so riesig dass es nicht so einfach ist, die Übersicht zu behalten.


Eine Sportbrille muss die Augen vor Verletzungen, Niederschlag, Wind und UV-Strahlung schützen. Dabei muss sie das Verletzungsrisiko im Falle eines Sturzes so gering wie möglich halten. Und – last but not least – sollte sie bei allen Lichtverhältnissen für eine optimale Sicht sorgen. Und ganz nebenbei ist sie auch noch die einfachste und preiswerteste Art der „Altersvorsorge“. Denn zu viel und zu hohe UV-Belastung begünstigt Augenkrankheiten in späteren Jahren, wie Grauer Star oder Netzhautschädigungen.

Im Detail sind es ziemlich viele Parameter, die dann auch noch auf Sportart (Langlauf, Abfahrtski oder Snowboard) und das Gesicht angepasst werden sollten. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie den Rat von einem auf Sportbrillen spezialisierten Augenoptiker einholen.

Hier vorab ein paar Tipps für den Wintersport:

Bestandteile einer Wintersportbrille

adidas eyewear

Gehäuse (A) aus Kunststoff.
Scheibe (B) aus kratzfestem Kunststoff, Doppel- oder Mehrfachglas.
Brillenband (C) aus Gummi, mit Schnallen (D) verstellbar.
Gesichtsauflage (E) aus Schaumstoff für druckfreien Sitz.
Belüftungsöffnungen (F) im Gehäuse zum Schutz gegen das Beschlagen des Glases.

Die Gläser sind nicht aus Glas

Wintersportbrillengläser

Bild: ASIS

Eine professionelle Ski- und Snowboardbrille besteht aus bruch- und splitterfestem Kunststoff. Um doppelt und mehrfach zu schützen, sind die meisten Modelle doppelt- bzw. mehrfachverglast. Das heißt: Wenn bei einem Sturz das erste Glas zerbricht, bieten die inneren Scheiben den notwendigen Schutz fürs Auge.

Viele Scheiben sind mit extra Schmutz abweisenden Beschichtungen oder einer elastischen Hartschicht ausgestattet. Sie schützen die Oberflächen und bieten zusätzlichen Sehkomfort

Auf dem Markt werden eine Vielzahl von unterschiedlichen Gläsern mit differenzierten Zusatzfunktionen angeboten, zum Beispiel verspiegelte Gläser. Die aufgedampfte Schicht schafft tolle optische Effekte. Sie reichen vom leichten Schimmer bis zur kompletten Verspiegelung. Polarisierende Gläser wiederum haben einen sehr praktischen Nutzen. Sie filtern, entgegen einer einfachen Entspiegelung, zusätzlich, die horizontal reflektiert Strahlen heraus, wie beispielsweise von Eis und Schnee. Bei wechselnder Lichtintensität passen selbsttönende Gläser eigenständig die Tönung an, das heißt sie werden von allein dunkler und auch wieder heller. Sehr praktisch, kann es doch das Brillenwechseln bei Sonne und Bewölkung sparen.

Die Farbtöne der Skibrillengläser

Farbtöne von Skibrillengläser

Bilder: Rupp + Hubrach Brillenglas (l), Uvex über sportscheck.de (o.r.), Alpina über sportscheck.de (u.r.)

Unterschiedliche Wetterlagen und Landschaften bedürfen unterschiedlicher Glasfarben. Sie können auch bei schwierigen Lichtverhältnissen eine optimierte Sicht gewährleisten.

Wenn die Sonne vom Himmel strahlt, sind grüne, graue oder braune Brillengläser ideal. Sie reduzieren die Blendung und verfälschen den Farbeindruck dabei am wenigsten.

Orangefarbene oder rote Scheiben sind weniger für Schnee als für Wanderungen oder Klettertouren geeignet. Sie filtern die Blendung durch den blauen Himmel und verstärken Kontraste von Wegen und Feldwänden.

Gelbe Scheiben verstärken die Kontraste strak und hellen die Umgebung auf. Daher sind sie optimale Begleiter bei Nebel, Schneefall, diesigem Wetter und in der Dämmerung.

Führ Skihasen die auch bei Dunkelheit nicht von der Piste zu bringen sind, wären Klarglas-Brillen die richtige Wahl. Bei Helligkeit sollten sie aufgrund der hohen Lichtreflexion der Umgebung und dem fehlenden Farbfilter aber nicht genutzt werden.

Unabhängig von der Farbe oder der Intensität der Tönung müssen alle Brillen über einen zuverlässigen UV-Schutz verfügen. Achten Sie deshalb auf das CE-Zeichen. Das Kürzel weist den gesetzlichen Schutzstandard für Europa aus.

Unser Tipp:
Wählen Sie eine Wintersportbrille bei der die Scheiben, per Klicksystem je nach Witterungsbedingungen, ausgewechselt werden können. Diese Funktion gibt es sogar für Maskenbrillen. Eine Magnetwechselscheibe wird beispielsweise anhand von Streifen sicher, schnell und einfach über die festen Gläser gelegt.

Das Gehäuse einer Skibrille

Eine Skibrille muss unbedingt gut sitzen und richtig abdichten. Das Gehäuse darf weder zu breit noch zu schmal sein. Es muss sich dem Kopf optimal anpassen, damit die Skibrille weder verrutscht, noch schmerzt. Idealerweise ist der Nasensteg der Brille weich gepolstert. Die Bügelscharniere sollten aus leichtem und flexiblem Kunststoff gefertigt sein.

Das Brillenband und die Schnalle

Das Brillenband sorgt dafür, dass die Skibrille rutschsicher am Kopf sitzt. Gleichzeitig muss es individuell verstellbar sein. Das optimale Band ist elastisch und möglichst breit. So werden Druckstellen am Kopf vermieden. Bei hochwertigen Skibrillen ist das Brillenband zusätzlich mit einer Gummi- oder Silikonbeschichtung ausgestattet, um ein Verrutschen auf dem Skihelm zu vermeiden. Bei Brillenbändern mit Schnalle sollte diese sicher schließen aber auch unkompliziert zu öffnen sein.

Die Gesichtsauflage

Bei einer guten Ski- und Snowboardbrille (Maskenbrillen) ist die Gesichtsauflage aus weichem, antibakteriellem, doppel- oder mehrlagigem und langlebigem Material. Direkt an der Haut anliegend, sorgt die Gesichtsauflage für einen perfekten Sitz und eine optimale Abdichtung.

Die Belüftungsöffnungen

Belüftungsöffnungen sind ein wichtiger Schutz gegen das Beschlagen der Maskenbrille, aber auch der leichten Skibrillen. Die meisten Modelle sind zusätzlich mit einer Anti-Beschlag-Beschichtung (oder auch Anti-Fog-Beschichtung genannt) versehen.

Warum beschlagen Ski- und Snowboardbrillen und was können Sie dagegen tun?

Antibeschlagbeschichtung einer Wintersportbrille

Bild: adidas eyewear

Stellen Sie sich vor, Ihre Brille beschlägt beim Skifahren und behindert Ihre Sicht. Das ist ärgerlich, aber vor allem extrem gefährlich. Doch was ist die Ursache für das Beschlagen? Bei Pausen wird die Skibrille in der Regel in die Haare geschoben. Durch das Schwitzen wird viel Feuchtigkeit über die Kopfhaut abgegeben. Das kalte Brillenglas trifft auf die warme Feuchtigkeit und die Scheibe beschlägt.

Auch der falsche Sitz der Skibrille kann zu beschlagenen Gläsern führen. Über die Belüftungsöffnungen wird die feuchte Luft normalerweise aus dem Innenraum abtransportiert. Sitzt die Brille zu eng, kann das Ventilationssystem nicht mehr ausreichend arbeiten.

Achten Sie beim Kauf Ihrer Skibrille außerdem darauf, dass die Scheiben mit einer Anti-Beschlag-Beschichtung ausgerüstet ist.

Skibrillen für Brillen- und Kontaktlinsenträger

Für jeden Wintersport und für jede Art der Fehlsichtigkeit gibt es die ideale Sehhilfe. Informieren Sie sich bei Ihrem Augenoptiker. Er wird Ihnen alle für Sie persönlich wichtigen Tipps mit auf den Weg geben und Ihnen individuelle Lösungen anbieten.

Tipps zur Pflege Ihrer Skibrille

Die Brillengläser auf keinen Fall von innen sauber wischen. Die Beschichtungen sind so empfindlich, dass sie dabei zerstört werden können. Die Brille deshalb nur mit Wasser, ohne Zusatz auswaschen. Anschließend ausklopfen und komplett trocknen lassen. Beim Transport ist es ratsam, sie in einem extra dafür vorgesehenen Etui oder Beutel zu transportieren. Da schützt vor Beschädigungen der Schichten oder vor Kratzern.

Mehr Informationen und Details zu Ski- und Snowboardbrillen