Kleines Lexikon der Brillenformen

Kleines Lexikon der Brillenformen

Bild: KGS

Wayfarer, Panto, Atze-Was? Brillen sind nicht nur eckig oder rund – bestimmte Brillenformen haben auch ihre eigenen Namen. Damit Sie sich gut zurecht finden, hier eine kleine Begriffserklärung.

Nickelbrille, auch John-Lennon-Brille

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Die Gläser der Nickelbrille haben eine ganz spezielle, runde Form und sind nicht zu groß. Sie verändern den Typ meist recht stark. Die Nickelbrille war vor allem bei Intellektuellen und Künstlern in den 70er Jahren beliebt, unsere Favoriten: John Lennon und Peter Lustig von „Löwenzahn“. Wer sich als Hippie-Mädchen fühlen möchte, holt sich dieses Modell mit gelb, violett oder rosa getönten Gläsern. Auch Menschen mit Nickelallergie können aufatmen, der Name steht zwar für eine bestimmte Form – aber nicht mehr für das manchmal allergieauslösende Material.

Rund oder eckig? Lesen Sie, welche Brillenform zu Ihnen passt!

Panto-Brillenformen

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Partybrille, auch Atzenbrille

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Über Geschmack und Brillenformen wie die Party- oder Atzenbrille lässt sich bekanntlich bestens streiten. Im Englischen sind die Plastik-Teile als Shutter-Shades bekannt, denn die Balken vor den Augen wirken wie Rollläden. Auf Gläser kann getrost verzichtet werden. Ein wenig alltagstaugliches Modell, dafür bestes Mittel um die Blicke auf sich zu ziehen. Kayne West kann das wohl bestätigen. Immerhin kann man mit der Partybrille alle möglichen Farb- und Formträume ausleben: Farben der Deutschland-Fahne für Fußballspiele, mit Straß-Steinchen für den Club-Besuch, in Herzchenform als Erkennungszeichen auf Jungesell(innen-)Abschieden…

Piloten-Brillenformen, auch Aviator-Brille

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Brillenformen können durchaus eine konkrete Funktion erfüllen wie zum Beispiel bei der Sportbrille. Die Piloten-Brille sollte ursprünglich Flieger vor der gleißenden Sonne in größeren Flughöhen schützen und deckt daher viel vom Gesicht ab. Den Archetypus prägte 1941 die amerikanische Luftwaffe. Die Bevölkerung verehrte die bebrillten Flieger-Soldaten als Helden – heute verleihen sie auch zivilen Trägern verwegene Züge. Das ist bei Männer und Frauen gleichermaßen angesagt: sehr dünnes Metallgestell, tropfenförmig-abgerundete Gläser, doppelter Metallsteg, der die beiden Gläser verbindet.

Sonnenbrillen in dieser Form sind oft verspiegelt – manche schimmern in allen Regenbogenfarben, andere haben eine einfache, schwarze Tönung, die edel und elegant wirkt. Die Piloten-Brille ist kein kurzlebiger Trend unter den Brillenformen, sondern erzählt schon seit Jahrzehnten von Abenteuer, Lässigkeit und Selbstbewusstsein. Genau der richtige Touch, um ein klassisches Outfit sportlicher zu gestalten. In Kombination mit Lederjacke und Bikerboots kann die Aviator-Brille extrem cool wirken, auf jeden Fall etwas für den sportlichen Typen.

Schmetterlings-Brillenformen, auch Cateye-Brille

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Die Schmetterlings-Brille gehört seit den 1950er Jahren zur Welt der weiblichen Brillenformen. Ihre spezielle Form erhalten diese Modelle durch die äußeren Spitzen. Sie sind entweder komplett oder nur teilweise umrandet. Der meist recht breite Rahmen bietet viel Platz für Verzierungen. Auffallen ist also angesagt, was vor allem dem extravaganten Stiltyp gefällt. Empfehlenswert ist die Cateye-Brille vor allem, wenn die Gesichtsform unten etwas massiver ist – zum Beispiel bei einem trapezförmigen Gesicht oder rechteckigen Gesicht. Denn das Gesicht wird optisch angehoben. Außerdem eignen sich große Gläser optimal für Gleitsichtbrillen. Mehr zu diesen Thema finden Sie auf der Seite Gleitsichtbrille.

Sekretärinnen-Brille, auch Kassierer-Gestell

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Ähnlich wie die Schmetterlings-Brillenform verbindet man die länglich-ovalen Brillen mit kleinen Gläsern mit Retro-Sekretärinnen. Vorsicht: Sie können etwas zickig oder spießig wirken. Daher sollten Trägerinnen es beherrschen, möglichst sexy über den Brillenrand hinweg zu schauen.

Wayfarer-Brillenformen, auch Nerd-Brille

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Nerd-Brille, Geek Chic, Streber-Look… Sie alle erinnern an den Klassiker: die Wayfarer-Brille von Ray Ban. Der Brillenhersteller produziert dieses Modell mit dem breiten, komplett umrandeten Rahmen und den abgerundeten Ecken bereits seit den 1950ern. Die Form wurde immer weiter entwickelt, verfeinert, abgewandelt und natürlich auch oft kopiert. Dem Original von 1952 kommt die Ausführung RB2140 von Ray Ban am nächsten. Aber auch schmalere Alternativen können sich sehen lassen. In den 70er und 80er Jahren sind ebenfalls die dicken Rahmenbrillen a la Honecker und Co. vielfach zu sehen. Heute gibt es nicht nur das klassisch schwarze Modell, sondern auch farbenfrohe oder weniger kontrastreiche Ausführungen von Ray Ban. Sie passen zum Casual-Style ebenso wie zu schicker Abendgarderobe. Einen so lässigen „Stilbruch“ verzeiht die Fashionwelt gern.

XXL-Shades

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Übergrößen-Brillenformen werden auch als XXL-Shades bezeichnet. Richtig groß und wuchtig dürfen vor allem Sonnenbrillen sein. Doch aufgepasst: Groß heißt nicht unbedingt schön! Diese Brillen ähneln manchmal einem Visier für Motorradfahrer oder einer Skibrille.

Autorin: Mirjam Miethe