Brillenkauf – Tipps für gutes Sehen und Aussehen

Tipps zum Brillenkauf

Brillenkauf – Tipps für gutes Sehen und Aussehen | © Yuricazac / Shutterstock.com

Einzigartig! So ist jeder Mensch, sein Gesicht, sein Stil, sein Naturell. Einzigartig möchte er auch mit Brille sein. Für das gute Sehen sorgen die individuell angepassten Brillengläser, für das attraktive Aussehen die treffsicher ausgesuchte Fassung. Sie erweist sich als echter Stylingpartner, wenn sie in Form, Farbe und Material die Persönlichkeit der Brillenträgerin und des Brillenträgers unterstreicht. Um aus der Fülle an Angeboten richtig zu wählen, sind beim Brillenkauf ein paar wesentliche Dinge zu beachten.

Hier kommen unsere Tipps für die individuelle Brillenwahl. Dazu präsentieren wir aktuelle Brillenmodelle inklusive Styling-Möglichkeiten – damit die Brille nicht nur passt, sondern perfekt passt.

Brillenkauf-Tipp 1: die individuelle Nutzung der Brille

„Wann und zu welchem Zweck trage ich die Brille beziehungsweise trage ich sie vorwiegend?“ Diese Frage geht den Überlegungen beim Brillenkauf voraus. Die Bedürfnisse der Brillenträgerin und des Brillenträgers spielen eine wichtige Rolle bei der Wahl der Gläser und der Fassung. Sie fließen mit ein in die individuelle Brillenanpassung und entscheiden nicht zuletzt über die Sehqualität, das Tragegefühl und die Verträglichkeit.

Vor dem Gang zum Augenoptiker sollten Brillenkäufer die persönlichen Einsatzzwecke ihrer Sehhilfe checken:

Detaillierte Informationen sind der Schlüssel zur optimalen Brillenanpassung. Dazu zählt unter anderem, welche Fehlsichtigkeit wie korrigiert werden soll. Zum Beispiel Alterssichtigkeit: Hier wird die Korrektion für das Sehen in der Nähe und in der Ferne benötigt. Dafür gibt es Gleitsichtbrillen oder Bifokalbrillen, mit denen sich ohne Brillenwechsel die meisten Sehsituationen am Tag meistern lassen. Doch manche entscheiden sich für den Brillenwechsel: Je nach Bedarf nutzen sie die Nahbrille oder die Fernbrille.

Zum gelungenen Brillenkauf gehört natürlich auch, die neue Sehhilfe bestens zu kennen. Deshalb sollten sich Brillenkäufer vorher sämtliche Eigenschaften und Besonderheiten der Brille vom Augenoptiker genau zeigen und erklären lassen.

 

Bilder: OWP (1), Rodenstock (2), Silhouette (3)

Brillenkauf-Tipp 2: die richtigen Brillengläser

Da nicht jede Brillenfassung für die benötigten Brillengläser passt, sollte vor der Wahl der Fassung die Entscheidung für die Gläser fallen. Denn in erster Linie soll die Sehhilfe auch als solche funktionieren: eine vorhandene Sehschwäche optimal korrigieren.

Kunststoffgläser und mineralische Gläser

Heute liegen Kunststoffgläser ganz weit vorn: Sie stecken in mehr als 95 Prozent der Brillenfassungen. Sie haben die einst traditionellen mineralischen Gläser fast gänzlich abgelöst. Vorteile und Nachteile lassen sich bei beiden Werkstoffen ausmachen. Die mineralischen Gläser sind robust und kratzfest, allerdings auch schwer und zerbrechlich. Kunststoffgläser präsentieren sich als bruchfeste Leichtgewichte, was das Verletzungsrisiko minimiert und für angenehmes Tragen sorgt. Das Material ist eigentlich kratzempfindlich, doch dagegen gibt es spezielle Beschichtungen.

Beschichtungen, Veredlungen, Tönungen

Wie die Antikratz-Beschichtung sind Beschichtungen gegen das Beschlagen der Gläser und gegen statische Aufladung sehr praktisch. Entspiegelte Gläser sorgen für einen natürlichen Seheindruck. Polarisierende Gläser filtern gefährliche Reflexionen von spiegelnden Oberflächen – ein Plus vor allem beim Autofahren, beim Outdoorsport und bei anderen Aktivitäten im Freien. Verspiegelte Gläser haben vor allem einen ästhetischen Wert.

Phototrope Gläser tönen sich je nach Lichtintensität ein oder hellen sich auf. Wichtig: Sie sollten schnell auf die wechselnden Lichtverhältnisse reagieren. Wie bei Sonnenbrillengläsern ist auch bei den Selbsttönern auf besten UV-Schutz zu achten. ABER: Der UV-Schutz lässt sich nicht an der Tönung der Gläser ausmachen. Getönte Gläser sorgen für Blendschutz: je höher die Tönungsstufe (Kategorien 0 bis 4), umso dunkler die Gläser und umso höher der Blendschutz. Aber Achtung: Extrem dunkle Gläser eignen sich nicht für den Straßenverkehr. Andererseits wählen Blendempfindliche bei normalen Korrektionsgläsern gerne eine leichte Tönung.

Brechungsindex und asphärische Gläser

Der Brechungsindex des Brillenglases hat Einfluss auf die Glasdicke. Je höher der Brechungsindex ist, desto dünner das Glas. Noch bis etwa Mitte der 1980er galt: Mit höherer Dioptrienzahl wurde das Glas dicker. Es wog nicht nur schwer, sondern passte auch nicht in jede Brillenfassung und wirkte nicht besonders attraktiv. Denn dicke Gläser für Weitsichtige lassen die Augen unnatürlich groß erscheinen, bei Kurzsichtigen wirken sie viel kleiner. Heute lässt sich eine starke Fehlsichtigkeit mit hochbrechenden Kunststoffgläsern oder hochbrechenden mineralischen Gläsern korrigieren. Das hat gleich mehrere Vorteile: Bei dünneren Gläser ist die Wahl der Brillenfassung weniger eingeschränkt, sie sind viel leichter und sehen ästhetischer aus.

Wer auch durch die Randbereiche der Brille immer scharf sehen möchte, dem sind asphärische Gläser zu empfehlen. Die technisch aufwendig geschliffenen Gläser weichen von der Kugelform normaler sphärischer Gläser ab, mindern die bei sphärischen Gläsern auftretenden Verzerrungen an den Rändern und sind außerdem dünner.

Die Entscheidung für die Gläser

Ganz sicher braucht nicht jeder Brillenträger Gläser mit sämtlichen Extras. Das ist nicht nur eine Frage des Preises. Im ganz persönlichen Brillen-Fall muss vor der Gläserwahl genau klar sein, welche Ausstattung sinnvoll ist. Ebenso sollten Vor- und Nachteile abgewogen werden. Wichtig für ein optimales Sehergebnis ist die hochpräzise individuelle Anpassung der Gläser – mit dem Knowhow des Augenoptikers und der notwendigen Hightech.

 

Bilder: Menrad@Drehmomente (1), Rodenstock (2), Silhouette (3)

Brillenkauf-Tipp 3: die passende Brillenfassung

Dezent, fast unsichtbar, groß, markant, zeitlos, bunt, trendy … Schöne Brillenfassungen gibt es in riesiger Auswahl. Wer sich gut auf den Brillenkauf vorbereitet, spart am Ende Zeit und Geld. Neben der Entscheidung für die optimalen Brillengläser – siehe „Brillenkauf-Tipp 2“ zuvor – nutzt eine konkrete Vorstellung zu Form, Farbe, Material und nicht zuletzt zum Preisniveau der Brille.

Gesichtsform und Brille

Form, Farbe, Material der Brillenfassung

Rund oder eckig, schmal oder in XXL – es gibt Brillen, deren Namen gewisse Formen bezeichnen. Das „Kleine Lexikon der Brillenformen“ gibt einen Überblick.

Jedem Menschen stehen bestimmte Farben besonders gut. So punktet der Frühlingstyp mit frischen Farbtupfern. Brillen in Grau oder Silber unterstreichen zum Beispiel die natürliche Eleganz des Wintertyps. Wer vor dem Kauf seinen Farbtyp kennt, kann stilsicher die passende Brillenfassung wählen.

Von Metall über Kunststoff bis hin zu Holz reicht die Palette an Materialien, aus denen Brillenfassungen hergestellt werden. Jedes hat seine speziellen Trageeigenschaften und kann das Styling mitbestimmen.

Weitere Tipps für die Wahl der Brillenfassung

Das Gewicht der Brille, das heißt, der Fassung plus Gläser, wirkt sich spürbar auf den Tragekomfort aus. Bleibt die Sehhilfe den ganzen Tag lang auf der Nase, ist Leichtigkeit Trumpf. Wiegen die Gläser bereits schwerer, so sollte die Brillenfassung nicht noch zusätzlich viele Gramm drauflegen. Als Superleichtgewichte empfehlen sich Metallfassungen aus TitanFassungen aus dem Naturmaterial Acetat sowie rahmenlose Brillen.

Für den angenehmen Sitz der Brille dürfen die Bügel weder zu lang noch zu kurz sein. Mit zu langen Bügeln rutscht die Brille bei Kopfneigung hin und her. Zu kurze Bügel drücken auf die Ohren, was zu Kopfschmerzen führen kann. Brillenbügel lassen sich kürzen, in ihrer Krümmung verändern, an den Enden biegen oder durch längere ersetzen. Das erledigt der Augenoptiker. Selbst Hand anlegen kann zum irreparablen teuren Schaden führen.

Diese und weitere Brillen gibt es bei einem Augenoptiker in der Nähe …

Damit die Brille nicht schmerzhaft auf die Nasenwurzel drückt, darf der Steg zwischen den Gläsern nicht zu schmal sein. Bei festen Stegen ist darauf zu achten, dass sie mit der ganzen Fläche auf der Nase aufliegen. Andernfalls drohen unschöne und unangenehme Druckstellen. Eine Brille mit verstellbaren Nasenpads ist flexibler. Auch für die Pads gilt: Sie müssen auf der Nase aufliegen, dürfen aber keine Druckstellen verursachen.

Zur passenden Brillenfassung, wenn man ohne Brille schlecht sieht

Was tun, wenn man ohne die richtigen Korrektionsgläser so schlecht sieht, dass man die neue Fassung im Spiegelbild nicht erkennen kann? Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Durchaus hilfreich ist es grundsätzlich, eine vertraute Person zum Kauf mitzunehmen, die ehrlich ihre Meinung zur favorisierten Brillenfassung sagt. Oder man lässt sich für die Brillenanprobe passende Kontaktlinsen einsetzen – hier kann man gleichzeitig mal testen, ob die Kombi aus Kontaktlinse und Brille auch was für den Alltag wäre. Die dritte Möglichkeit, sich selbst mit der neuen Brille zu sehen, sind Digitalfotos. Die schaut man sich dann auf dem Computerbildschirm an, um sich ein Urteil zu bilden.

 

Bilder: Marc O’Polo Eyewear (1), Rodenstock (2), Brendel eyewear (3)

Brillenkauf-Tipp 4: die fertige Brille

Die neue Brille ist fertig und kann abgeholt werden. Brillenträgerinnen und Brillenträger sollten an Ort und Stelle wichtige Details prüfen, damit der Augenoptiker gleich noch Feinanpassungen vornehmen kann:

  • Sitzt die Brille gerade und angenehm? Dabei ist auch der Blick in den Spiegel hilfreich.
  • Rutscht die neue Brille? Drückt sie auf der Nase, an den Schläfen und an den Ohren? Sie darf auch nicht an die Augenbrauen und die Wangen stoßen. Noch mal die Probe beim Lachen machen.
  • Ist der Seheindruck optimal? Hier kommt es auf die exakte Zentrierung der Gläser an. Das heißt, der richtige Durchblickpunkt durch das Glas muss sich vor der Pupille befinden. Nichts darf verschwimmen oder unscharf sein. Schon geringe Abweichungen können zu Kopfschmerzen führen.

Bei neuen Gleitsichtgläsern sollten Brillenträger mitunter ein paar Tage Eingewöhnungszeit einplanen. Treten dann noch Probleme auf, führt der Weg wieder zum Augenoptiker.

Wer lange Freude an seiner schicken neuen Brille haben möchte, sollte ihr die nötige Pflege gönnen. Das fängt beim täglichen Reinigen mit Wasser und einem Brillenputztuch an. Achtung: Papiertaschentücher, Hemd oder Pullover sind keine geeigneten Putzmittel! Sie hinterlassen Schlieren und feine Kratzspuren auf den wertvollen Gläsern. Brillen lieben auch ein regelmäßiges Ultraschallbad, das es bei jedem Augenoptiker gibt und sowohl die Gläser als auch die Fassung tiefensauber macht.

Sitzt die Brille mal nicht auf der Nase, sollte sie an einem sicheren und vorzugsweise immer dem gleichen Ort abgelegt werden. Am besten ist sie im Brillenetui aufgehoben. Auf Tischen und anderen Flächen liegt sie auf den zusammengeklappten Bügeln, ohne Schaden zu nehmen. Mit den Gläsern nach unten? Bloß nicht! Das nehmen sie übel.

Bilder: Rodenstock (1), Jaguar@Drehmomente (2), Rodenstock (3)

Brillenkauf – gut vorbereitet zu optimalem Sehen und attraktivem Aussehen

Der Kauf einer neuen Brille ist eine ganz individuelle Investition. Da geht es um die Nutzung der Sehhilfe, um die richtigen Gläser, um die passende Fassung. Schließlich wollen Brillenträgerinnen und Brillenträger nicht nur scharf sehen, sondern auch bestens aussehen. Eine gute Vorbereitung ist der clevere Weg zur optimalen Brille. Für die unterschiedlichen Sehbedürfnisse gibt es verschiedene Gläser und dazu viele Extras. Die Brillenfassung sollte zum Gesicht passen, in Form, Farbe und Material dem persönlichen Typ entsprechen und das Styling wie ein Accessoire abrunden.